Gift + Arznei

Auf Fakebook blafft man sich an: Da werden keine Lösungsvorschläge für Glattbacher Probleme diskutiert, es geht nur noch um persönliche Anfeindungen. Ein Glattbacher stöhnt: "...einfach nur traurig... wie soll ich mir hier eine Zusammenarbeit an einem Tisch im Gemeinderat vorstellen...?" Ja, das wird sicher nicht einfach, wie ein anderer Brief zeigt:

Guten Morgen xxxxxx, nur vorsorglich der Hinweis – man weiß ja nicht wie der Wahlsonntag ausgeht – schon jetzt der Hinweis, dass ich von dir tief enttäuscht und ich mit dir durch bin! Die Freude über einen möglichen Wahlsieg soll euch im Halse stecken bleiben, da sie am Ende auf einer von Schmutz, Niedertracht und Lüge geprägten Kampagne beruht haben wird. Dass du dich mit einem Menschen wie Herbert Weidner verbrüderst, ist für mich ein unverzeihlicher Sündenfall. Aber noch hoffe ich, dass die Glattbacher euch nicht völlig auf den Leim gehen und sich eben so angewidert wie ich von euch abwenden. Viele Grüße yyyyyyy

 

Ich fürchte, Herr yyyyyyy mag mich nicht. Aber andrerseits - ich mache mir auch nicht viel aus Männern...

 

Auf dieser Internetseite schreibe ich seit 2,5 Jahren. Mein erstes Ziel war, zu verhindern, dass unbeteiligte Bürger einen Teil der Erschließungskosten (knapp 3 Millionen Euro) für das Baugebiet "Hohlacker" aufgebürdet bekommen. Das hat der Gemeinderat in vielen Geheimsitzungen so beschlossen und alles versucht, dass die Bürger nichts davon erfahren. Der Bürgerentscheid hat diese Hinterlist mit 68% Zustimmung beendet. Wer ein Baugründstück verkaufen und daran verdienen will, muss auch die notwendige Erschließung bezahlen. Basta.

 

Seitdem kämpfe ich dafür, dass der Gemeinderat offiziell bei der Stadtverwaltung anfragt, welche Vor- und Nachteile eine Eingemeindung hätte. Diesen Wunsch nach mehr Information hat der Gemeinderat mehrfach vehement abgelehnt. Ein Glück, dass ich - gerade noch rechtzeitig vor der Kommunalwahl - Carsten Schumacher getroffen habe. Ohne seine unbezähmbare Tatkraft wäre ich nicht weit gekommen. Wir sind kurz vor dem Ziel, Gespräche mit Aschaffenburg führen zu dürfen. Am Sonntag Abend wird gezählt.

 

Egal, wie es ausgeht: Dann wird diese Homepage mit anderem Ziel weitergeführt: Ich will erreichen, dass der zukünftige Gemeinderat seine Entscheidungsgründe stets offenlegt (Transparenz). Die Bürger müssen wissen dürfen, wieso ein Projekt durchführbar ist oder abgeblasen werden muss. Beispielsweise wegen Geldmangel. Kurt Baier will das nicht, er will ungestört entscheiden ("Wir haben das Zepter in der Hand!"). Und wenn der Gemeinderat nicht freiwillig seine Gründe publiziert, werde ich hier darüber schreiben. Auch dann, wenn ich deshalb wegen "Geheimnisverrats" zwei Tage lang ins Gefängnis muss. Ich will informierte Bürger, dafür wurde ich in den Gemeinderat gewählt.

 

Ich weiß, das passt nicht allen. Mein Ziel ist nicht, die Gemeinde zu spalten - davon hätte ich nichts. Mein Ziel ist, die Hintergründe ans Licht zu zerren, auch wenn das manchen nicht passt. Den Nutzen werden die Bürger haben: Sie müssen sich weniger ärgern über einsame Beschlüsse des Gemeinderates. Den Ärger werde ich haben, das muss ich aushalten.