...und wieder mal schwimmen die Autos auf der Hauptstrasse im kerngesunden Glattbach. Obwohl es seit vielen Jahren zu vergleichbaren Überschwemmungen an immer den gleichen Stellen kommt, unternimmt die Gemeindeverwaltung trotz ständiger Mahnungen nichts, um die bekannten Ursachen dauerhaft zu beseitigen. Mich wundert seit Jahren, wieso die geschädigten Anwohner keinen Schadenersatz fordern, trotz klarer Rechtslage: Die Abwasserbeseitigung - dazu zählt auch das Ableiten von auf öffentlichen Flächen (Straßen) anfallenden Regenwassers - ist Aufgabe der Kommunen. Sind die Kanalisationsanlagen schadhaft, ungenügend gewartet oder unterdimensioniert, so haftet die Gemeindeverwaltung für dadurch entstandene Schäden. In der Regel geht es um die Fragen:
- War die Kanalisation ausreichend bemessen?
- Hätte der Schaden durch eine ordnungsgemäße Rückstausicherung verhindert werden können?
Wer Rückstauklappen eingebaut hat und wem das Wasser durch Türen und Fenster ins Haus dringt, der hat gute Karten. Dann werden die Überschwemmungen allein durch die Untätigkeit der Gemeindeverwaltung verursacht - und die muss den Schaden ersetzen. Aber nur dann, wenn die Bürger Anzeige erstatten! Die Gemeindeverwaltung wird Sie nicht fragen, ob sie Ihnen etwas bezahlen soll - darum müssen Sie sich schon selbst kümmern. Sie können aber auch alles so lassen, wie es ist - dann saufen Sie beim nächsten Regen erneut ab.
Gehen Sie zum Johann-Desch-Platz und sehen Sie sich das kurze, offene Stück des Glattbachs an. Jedem Laien fällt auf, dass die Rohre des Bachkanals völlig falsch dimensioniert sind: Vergleichen Sie mal die Durchmesser der beiden Rohre, die unter dem Anwesen von Bauer Kiesl verlegt sind, mit dem wesentlich geringeren Durchmesser des Röhrchens, das unter der Straße verläuft. Es gibt eine einfache physikalische Gesetzmäßigkeit: Verdoppelt man den Rohrdurchmesser, kann mindestens viermal so viel Wasser durchfließen. Weil an dieser Stelle auch noch die Wassermenge aus dem Bommichring dazukommt, müssen etwa 80% des Regenwassers über die Straße fließen. Nicht nur Wasser, denn da schwimmt noch so manches mit. Ist aber gut für die Umwelt!
Vor 22 Jahren forderte eine Bürgerinitive, diesen konstruktiven Murks zu beseitigen. Bürgermeister Fuchs hat das damals fest versprochen. Die Pläne liegen seit 2002 in der Schublade, die Gemeinderäte planten aber lieber die Erschließung des Baugebietes Hohlacker. Wieso? An der Reparatur des Kanals kann man nichts verdienen.
Mich regt so etwas auf, das will ich ändern. Jetzt wissen Sie, weshalb diese Homepage www.glattbach-hochwasser.de heißt. Vielleicht kann ich etwas bewegen, obwohl ich keinen geldwerten Vorteil erwarte. Bauingenieure und Ortsplaner verkaufen der Gemeinde jede Menge Machbarkeitsstudien und gute Ratschläge, den Murks unter dem Johann-Desch-Platz übersehen sie geflissentlich. Diese "Experten" sollten mal nach Glattbach kommen, wenn es richtig regnet. Vielleicht lernen sie dazu?

Links: Einmündung Weihersgrund - Hauptstrasse
Mitte: Pfarrgasse - Johann-Desch-Platz
Rechts oben: Beim Krippenmuseum - Ingrid
Rechts: Am alten Feuerwehrhaus drückt das Wasser aus dem Kanaldeckel. Falls der Kanal jemals - in ferner Zukunft - bis zum Johann-Desch-Platz erneuert ist, ändert sich nichts an dieser Stelle. Deshalb mein Vorschlag, das Regenwasser weit vorher abzufangen und zu speichern, bis der Starkregen vorbei ist.
Der optimale Platz für einen Speicher liegt unter dem Sportplatz an der Jahnstrasse. Darüber muss diskutiert werden, denn nur so kann man eine riesige Wassermenge mit ihrer zerstörerischen Wucht bremsen.