Schon wieder Überschwemmung

Es war angekündigt: Starkregen in der Nacht zum Sonntag, etwa 40 Liter pro Quadratmeter wurden in Glattbach gemessen. Diese Menge fällt so schnell vom Himmel, dass nur wenige Prozent versickern können, der größte Teil muss abfließen. Das nördliche Gemeindegebiet (Enzlinger Berg und der Wald hinter dem Schützenhaus) ist etwa 100 ha (=1.000.000 m²) groß und lieferte insgesamt etwa 40.000 m³ Wasser, verteilt auf weniger als 60 Minuten. Diese gigantische Wassermenge kommt durch drei Rohre ins Dorf: Bachkanal (das Bild wurde am Muttertag hinter dem Helmshof aufgenommen) und Schmutzwasserkanal unter der Hauptstraße. Gestern Nacht waren alle drei Rohre wieder proppenvoll. Was tun?

 

Wenn die Badewanne überläuft, müssen Sie etwas unternehmen:

  1. Sie beauftragen den Installateur, demnächst ein größeres Abflussloch in die Badewanne zu bohren.
  2. Sie drehen den Wasserhahn zu.

Bürgermeister Kurt Baier bevorzugt die Variante 1: Er will die Firma Jung beauftragen, ab nächstem Jahr unter der Hauptstraße neue Rohre mit deutlich größerem Querschnitt als bisher zu verlegen. Bis dieser Neubau den Helmshof erreicht, werden 15 Jahre vergangen sein und die Gemeinde hat dann mindestens 15 Millionen Euro bezahlt (Berechnung der Fa Jung). Bis dahin wird es immer wieder Überschwemmungen geben.

 

Ich bevorzuge die 2. Möglichkeit: Der "Wasserhahn" liegt in der Nähe der Jahnstraße, dort muss man den Zufluss unterbinden. Dafür würde ich den wunderschön hergerichteten "Festplatz" vor dem Schützenhaus opfern und dort ein großes Regenrückhaltebecken bauen. Bei einem Fassungsvermögen von 25.000 m³ wird ein Großteil der Regenmenge dort mehrere Tage gespeichert und darf später langsam abfließen. Ab dort schaffen es die vorhandenen Kanäle auch ohne großen Umbau, den Teil des Regens abzuleiten, der auf den Ortskern südlich der Jahnstraße fällt. Eine einzige Baumaßnahme am Waldrand, die höchstens ein Jahr dauert und niemanden belästigt. Anschließend wird es selten oder nie mehr Überschwemmungen in Glattbach geben.

 

Solche großen, offenen Regenrückhaltebecken sind schon oft gebaut worden und kosten weniger als 1 Million Euro. Aktuell erstattet die bayerische Landesregierung 70% der Baukosten. Preiswerter geht es nicht. Der Gemeinderat müsste nur wollen, dann wäre das Hochwasserproblem weitgehend gelöst, ohne die Hauptstraße jahrelang umzubauen.

 

Das alles habe ich Bürgermeister Kurt Baier vorgeschlagen, er hat nicht reagiert. Wieso will er nicht? Fragen Sie mal die Gemeinderäte Ihres Vertrauens, ob Sie bei denen mehr Verständnis und Hilfe erwarten können.