..steht unser Bürgermeister Kurt Baier. Ihm fallen tausend Argumente ein, wieso der - längst überfällige - Neubau des Kanals erst übernächstes Jahr beginnen darf. Frühestens im Jahr 2022, wenn nichts anderes dazwischen kommt: Kindergarten, Schule, vielleicht auch mal ein Neubaugebiet. Alles andere ist wichtiger, obwohl die Hauptstraße regelmäßg absäuft.
Ich habe ihn gefragt, seine Begründungen verstehe ich nicht:
- Baier meint, der Kanal könne erst dann neu gebaut werden, wenn der Gemeinderat über die Verkehrsführung auf der Hauptstraße diskutiert hat. Was haben die Kanalrohre vor der Mühlenbäckerei mit den Parkplätzen in der Umgebung des Johann-Desch-Platzes zu tun? Darüber können wir jahrelang diskutieren, während die Kanalrohre verlegt werden!
- Baier meint, Bauarbeiten während der Winterzeit wären problematisch. Weiß er nicht, dass der Neubau des Kanals bis zum Johann-Desch-Platz mindestens fünf Jahre dauern wird? In diesem Zeitraum könnten schon mal ein paar Schneeflocken fallen - oder auch nicht. Außerdem: Starkregen+Überschwemmungen gibt vorwiegend im Sommer, nicht im Winter.
- Der Durchmesser der neu zu verlegenden Kanalrohre ist berechnet, er wird sich nicht verändern. Die Bauarbeiten werden nicht billiger und die Starkregenereignisse werden häufiger. Worauf noch warten?
Es hilft nichts, alles zu verzögern, Argumente zu erfinden und die Bürger zu beschwichtigen. Wieso will unser Bürgermeister nicht zugeben, dass er den Baubeginn so lange wie möglich verzögern muss, weil Glattbach pleite ist? Wieso beginnt er jetzt eine Diskussion über die zukünftige Verkehrsführung, obwohl er weiß, dass die Hauptstrasse fünf Jahre lang gesperrt sein wird und danach alles anders ist?
Er zündet Nebelgranaten und konstruiert Luftschlösser, die wenig kosten, nur um vom Kernthema abzulenken: Der Glattbacher Kanal muss schleunigst erneuert werden. Glattbach ist pleite. Noch im April 2020 haben einige Gemeinderäte ganz begeistert gesprochen von der prall gefüllten Glattbacher Gemeindekasse. Haben sie gelogen oder waren sie ahnungslos? Auf alle Fälle war es nicht die Wahrheit.
Herr Bürgermeister: Wir müssen jetzt nicht über Parkverbote am Glattbacher Ortsrand diskutieren! Das ist blinder Aktionismus, um vom Kernproblem unseres Dorfes abzulenken.
Sollen wir nicht doch mal bei unserer großen Nachbarstadt anfragen? Im dortigen Rathaus arbeiten auch hauptamtliche Fachleute, die unseren Gemeinderat beraten können. In Sachen "Tiefbau" sind alle Glattbacher Gemeinderäte Laien, müssen aber Projekte entscheiden, die mehrere Millionen Euro kosten werden. Fragen kostet nichts, hilft aber oft weiter. Die Aschaffenburger werden uns nicht gleich fressen, nur weil wir mal fragen...