..ist pflegebedürftig, es muss etwas passieren. Viele Bäume haben schwer gelitten durch die zunehmende Trockenheit während der letzten Jahre. Gestern zeigte Förster Schiller den Gemeinderäten, wie schlimm es den Südrand des Gemeindewaldes am Steinrücken - oberhalb des Gesundheitszentrums - getroffen hat. Dort haben auffallend viele Buchen und Eichen den Wassermangel nicht überlebt: Kein Blättchen sprießt mehr, viele Äste sind kahl und ohne Rinde, manche sind bereits abgebrochen. Deshalb wurden alle Bänke abmontiert, weil die Gefahr zu groß ist, dass Spaziergänger erschlagen werden. Dann wird ein Schuldiger gesucht und das ist die Gemeinde als Eigentümerin des Waldes.
Was tun? Die Bäume fällen? Keine gute Idee, meint Förster Schiller, denn dann bilden andere Bäume den neuen Waldrand, die es in wenigen Jahren ebenfalls erwischen wird. Besser wäre es, die toten Äste abzusägen und die vertrockneten Baumstümpfe als Schattenspender stehen zu lassen. Das sieht nicht schön aus, könnte aber helfen. Diese Sofortmaßnahme kostet etwa 10.000 €.
Ich bin Physiker und denke ganz anders: Die Bäume sind vertrocknet, weil sie mehr Wasser aus dem Boden saugen und verdunsten als nachgeliefert wird. Einziges Gegenmittel: Die Bäume mit dem nötigen Wasser versorgen. Zu spät für die bereits abgestorbenen Bäumen, aber gut für die Lebenden. Jeder Gärtner macht das so, aber Bürgermeister Baier hat nur den Kopf geschüttelt, denn das hat noch nie jemand probiert. Ist es deshalb falsch?
Für Tomatenpflanzen reicht eine Gießkanne, für ein paar Eichen am Waldrand bräuchte man einen Tankwagen mit 5000 Litern Wasser. In Glattbach gibt es einige Traktoren, die beschäftigt werden wollen. Das kostet ein paar Euros und Wasser gibt es kostenlos. Unsere Feuerwehrleute könnten mal mit dem Tanklöschfahrzeug hochfahren und dort oben üben: Wer mit starkem Strahl einen toten Ast abbrechen kann, hat gewonnen. Mal so richtig nach Herzenslust die Bäume nass machen. Es könnte ja sein, dass dort jemand einige Kästen Bier vergessen hat...
Die Gemeinderäte können auch beschließen, nichts zu machen - das ist der Normalfall in Glattbach, das war schon immer ein Erfolgsrezept. Was juckt es uns, wenn dort oben ein paar Bäume verdursten?