..den "Gemeinsamen Bundesausschuss" (G-BA), dem Ärzte, Zahnärzte, Psychotherapeuten, Krankenhäuser und Krankenkassen angehören. Der lässt die Wirksamkeit von neu zugelassenen Arzneimitteln beobachten und prüfen. Sechs Monate nach Zulassung und erstmaligem Verkauf entscheidet der G-BA, wie teuer das Medikament in Zukunft verkauft werden soll. Je wirkungsvoller, desto teurer.
Seit Gründung der G-BA vor 20 Jahren wurden 839 Medikamente begutachtet. Nur 12 erfüllten die Erwartungen, 146 waren so-la-la, die anderen sind - aus medizinischer Sicht - eher wertlos und nicht besser als "Uralt-Tabletten" wie Aspirin. Sie dürfen aber trotzdem weiter verschrieben werden.
Bisher wurden die Beobachtungen und Handelspreis in der "Lauer-Taxe" veröffentlicht. Das soll in Zukunft unterbleiben, um die Bevölkerung nicht zu verunsichern. Nur wer viel Zeit und detektivischen Spürsinn hat, kann diese Angaben irgendwo entdecken - falls er weiß, wo er suchen muss. Die Pharmaindustrie freut sich, weil sich nun das viele Geld für das Marketing lohnt.
Vorgeschlagen hat diese Änderung der "Verband der Arzneimittelhersteller", der Gesundheitsminister Karl Lauterbach liess das Gesetz ausarbeiten, beschlossen haben es die Abgeordneten von SPD, FDP und Grünen. Der Bundesrat (die Ministerpräsidenten der Länder) hat das Gesetz abgelehnt, weil nicht klar ist, wieso die Beschlüsse des G-BA in Zukunft geheim bleiben sollen. Es ist trotzdem gültig.
Wer Zahlen sehen will: Seit Jahren gibt es bewährte, preiswerte "Blutverdünner" wie Aspirin. Im Jahr 2023 kam der neue Blutverdünner "Eliquis" auf den Markt, an dem der US-Hersteller Pfizer 1300 Millionen Euro verdiente. Vergleiche haben jetzt ergeben, dass "Eliquis" weder besser noch schlechter ist als Aspirin.
Ein noch größeres Geschäft war "Paxlovid" gegen Corona. Geholfen hat es kaum einem, aber Pfizer hat damit 19000 Millionen Euro verdient.
Da sieht man, was gute Lobby-Arbeit leisten kann...