Gestern Vormittag..

..klingelte es zweimal, ein Mann schob die gehbehinderte Frau mitsamt ihrem Rollator zur Seite, durchsuchte die Zimmer, nahm den alten, kranken Hund von der Bettdecke, steckte diesen in eine Box und fuhr wieder davon. Der Mann hat ihr auch das Letzte genommen, den Hund, ihr Ersatzkind. Wieso? Weil der Hund krank ist und weil die Besitzerin nicht die 1000 Euro für den Tierarzt zusammenkratzen kann (sie bekommt monatlich nur 600 Euro Unterstützung).

 

Als sich die gehbehinderte Frau wieder einigermaßen gefasst hat, rief sie hier an und bat um Hilfe, weil der Mann gesagt hat, dass er bald wiederkommen wird. Nach einer Stunde er tatsächlich wieder da, verlangte 150 Euro und kündigte an, dass sich dieser Betrag erhöhen könnte, je nach dem, wie viel der Tierarzt im Tierheim verlangt. Darf sie ihren Hund wenigstens noch einmal sehen? Nein! Das Tierheim lehnt ab, weil nur das Landratsamt zuständig ist.

 

Wie der Hund die Trennung vertragen wird, weiß ich nicht. Wie es der alten Frau gehen wird, wenn sie in Zukunft nur noch mit den Wänden sprechen kann, kann ich mir recht gut ausmalen. Das ist aber auch egal, sie ist ja nur ein Mensch. Hauptsache, der Hund wird operiert.